So begeistert sich auch dein Bücher-Muffel (wieder) für Bücher - trotz Netflix, Zocken & Co.
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»Mama, du weißt doch, dass Bücher nicht mein Ding sind.«
Tipp 1 - Entspannt bleiben
Als unsere damals 5-jährige Tochter diesen Satz zu mir sagte, tat es mir als Buch-Liebhaberin wirklich weh - wie ein Tritt in den Magen. Doch, was sie sagte, stimmte eigentlich nicht. Es war wohl eher ein Protest dagegen, dass ich als Mama Büchern viel Zeit widme und dann leider mal nicht mitspielen kann. Wenn wir überlegen, was Bücher vermitteln, wird das schnell klar: Es geht um Geschichten. Jede*r, der gerne Filme, Serien und Co. anschaut, mag auch Bücher. Sie alle machen emotionale Geschichten miterlebbar. Es fehlt lediglich der Zugang, die Begeisterung. Und da können wir nachhelfen …
Tipp 2 - Vorlesezeit einen ganz besonderen Stellenwert im Tagesablauf schenken
Manchmal wird es spät, die Kinder schreien aufgeregt durcheinander, eins hüpft über meine Beine. Da am Vorlesen dran zu bleiben kann wirklich herausfordernd sein. Aber es lohnt sich. Merke dir einfach, die Beziehung zu deinen Kindern geht immer vor. Am Ende wollt ihr eine positive gemeinsame Erinnerung mit der Vorlesezeit verknüpfen und euch nicht damit rühmen, wie viele Bücher ihr schon durchgelesen habt. Selbst wenn dein Kind dich tausend Löcher in den Bauch fragt und ihr dadurch nur 2 Seiten schafft oder ihr Tag für Tag immer dasselbe Buch lest: Es ist okay! Wenn ihr euch nur die Bilder anschaut: Vollkommen fein. Und wenn du das Buch frei im Dunkeln als Geschichte nacherzählst oder dir eine ausdenkst, damit wirklich alle zur Ruhe kommen und nicht wie Flummis durch den Raum springen: Go for it!
Tipp 3 - Dein Kind entscheidet
… welches Buch gelesen wird. Wenn dir ein Buch für die Kinder gerade besonders am Herzen liegt, schenke es als Bonus dazu (unsere Kinder haben zumindest noch nie nein gesagt, wenn sie dadurch länger aufbleiben konnten.) Doch wie kommst du an Bücher, die dein Kind begeistern? Ich persönlich liebe Bibliotheken. Alle Menschen, die sich dort tummeln, lieben Bücher. Diese Energie steckt an. Deshalb lasst euch am besten Zeit. Spielt ein Spiel vor Ort, streift durch die Gänge, schaut, lest euch gegenseitig vor und nehmt mit, was euch am besten gefällt. Kein finanzielles Risiko, ausleihen was man liebt und zurückgeben, was dann doch nicht so interessant war. Selbst wenn dein Kind beim Besuch der Bibliothek nicht dabei sein kann, kannst du aussuchen und zu Hause ansprechend auslegen. Beliebte Bücher oder neue Teile von Buchreihen kaufe ich dann. In gut ausgewählten Lieblingsbuchhandlungen gemeinsam stöbern und ein Buchgeschenk aussuchen lassen. (Vielleicht bleibt einfach etwas Taschengeld für ein oder zwei monatliche Buchgeschenke reserviert?)
Tipp 4 - Hand aufs Herz
Sieht dich dein Kind eher mit Smartphone oder Tablet oder mit einem Buch in der Hand? Natürlich prägen unsere Gewohnheiten Selbstverständlichkeit unserer Kinder mit Medien. Ist ja auch irgendwie klar. Dennoch ist es heutzutage nicht einfach, sich zu disziplinieren. Ich versuche deshalb bewusst darauf zu achten, mir Bücher auf den Schoß zu stapeln und einfach loszulesen, auch Kinderbücher, selbst wenn meine Kinder gerade keine Lust aufs Vorlesen haben und dabei fernsehen. So erleben sie zumindest meine Liebe zu Büchern hautnah und ich habe später eine Geschichte zu erzählen. Wie oft wurden unsere Kinder dann nicht durch meine begeisterte Nacherzählung doch noch neugierig aufs Buch - erst recht, wenn es dazu Bilder im Buch gibt oder beim Lesen viele spannende Fragen noch detaillierter beantwortet werden können.