Vorlesegeschichte: "Glühwürmchen Luca findet sein Leuchten"

Vorlesegeschichte: "Glühwürmchen Luca findet sein Leuchten"

Als Ben, Mia und Piet zum See laufen, entdecken sie ein winzig kleines Wesen auf dem Boden. Es weint und sieht traurig aus.

„Was ist das?“, fragt Piet. „Das ist ein Leuchtkäfer.“, weiß Ben. „Tatsächlich ist das ein Glühwurm,“ verbessert Mia ihren Freund. „Das ist doch ein und dasselbe.“, meint Ben. Während Ben und Mia über den richtigen Namen des Insektes streiten, flüstert Piet dem verängstigten Käfer zu: „Wir tun dir nichts. Wir haben dich gern. Ich bin Piet." Piet hat das Gefühl, das Glühwürmchen würde ihn verstehen. Er fragt ihn: „Weshalb weinst du?“ Der Leuchtkäfer antwortet, „Ich bin Luca. Ich weine, weil ich mich sehr traurig fühle. All die anderen Glühwürmchen leuchten. Nur ich kann die Nacht noch nicht einmal ein wenig erhellen. Die anderen Glühwürmchen in meiner Leucht-Schulklasse lachen mich aus, dabei wünsche ich mir so sehr einen Freund."

Piet fragt: „Wie lernt ihr in der Glühwürmchenschule zu leuchten?“ Glühwurm Luca landet auf Piets Hand. Er erklärt: "Wir malen Leuchtbilder aus und schreiben wiederholt: Ich leuchte, ich leuchte, ich leuchte … . Danach berechnen wir die Anstrengung, welche wir für die exakt gewünschte Leuchtstärke aufwenden müssen.“

Piet überlegt, „Vielleicht ist das nicht der beste Weg für dich, um das Leuchten zu lernen.“ Ich habe eine Idee, flüstert er, aber Mia unterbricht ihn. Sie hat auch eine Idee, eine viel bessere als Piet, findet sie.

 

„Vielleicht brauchst du mehr Übung, Luca," schlägt Mia vor. Sie erstellt zwei Hände voll Arbeitsblätter für Luca, welche er vollständig eines nach dem anderen bearbeitet. Trotzdem findet Piet nicht, dass Luca glücklich aussieht. Außerdem leuchtet er immer noch nicht.

"Ich habe eine Idee.“, sagt Piet leise, aber Ben unterbricht ihn. Er hat auch eine Idee, eine viel bessere als Piet, findet er.

Vielleicht solltest du das Leuchten Lernen eine Zeit lang vergessen. Mach stattdessen etwas Spaßiges.“, schlägt Ben vor. 

Ben nimmt Luca zu all den Aktivitäten mit, welche er liebt. Trotzdem findet Piet nicht, dass Luca glücklich aussieht. Außerdem leuchtet er immer noch nicht.

"Ich habe eine Idee!“, ruft Piet so laut, dass ihn alle anschauen. Niemand wagt es, Piet zu unterbrechen. „Vielleicht hilft es dir zuerst dein inneres Leuchten zu finden, bevor dein Körper glühen kann. Was kann dir am besten dabei helfen?" Luca antwortet: „Ich weiß es nicht." Piet fragt weiter, „Kurze Zeit zuvor hast du gelächelt, als du auf meine Hand geflogen bist. Fliegst du gerne?" Luca nickt, während sich sein Mund zu einem Lächeln formt.

Piet schwingt sich auf sein Fahrrad und düst durch im Wind wehende Grashalme. Glühwürmchen Luca folgt ihm, fliegt tanzend Loopings in der Luft und vergisst dabei die Glühwürmchenschule. Luca vergisst auch, dass er nicht leuchten kann. Er fühlt sich wie ein Teil des starken Windes. Während sich Luca in seinem Chitin-Panzer großartig fühlt, passiert etwas Magisches:

Luca leuchtet funkelnd hell!

Mia, Ben und Piet jubeln ihrem neuen Freund Luca zu. Sein inneres Leuchten ist jetzt für alle zu sehen. Luca probiert neue Leuchttechniken aus, spielt mit all den Möglichkeiten des Funkelns und Fliegens. Er weiß jetzt, dass er alles schaffen kann, was er will. Luca will ein Meister im Fliegen werden.

Trotz einiger Fehlversuche fliegt er jeden Tag besser. Ganz nebenbei, scheint Luca jeden Tag heller. Auch wenn sein Leuchten anders aussieht als das Glühen der anderen Leuchtkäfer seiner Schulklasse, kümmert sich Luca nicht darum.

Eines Nachts sieht ein Leuchtkäfer-Mädchen Lucas einzigartiges Leuchten. Sie fühlt sich sofort mit seinem Funkel-Schein verbunden. Luca hat eine Freundin fürs Leben gefunden.

Wenn du die Wälder und Seen in den Juni- oder Juli-Nächten besuchst, halte deine Augen offen. Vielleicht kannst du Luca, seine Kinder oder Enkelkinder hell in der Dunkelheit leuchten sehen.

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